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Nachlese NT05 - Zukunft der Biomasse

Einen tiefen Einblick in die aktuellen Problemstellungen der Forstwirtschaft bekamen die Teilnehmer unseres 5. Netzwerkteffens in Bad Staffelstein. Mit Georg Dischner, dem Betriebsleiter des "Zentrums für Energieholz" der Bayerischen Staatsforsten in Oberammergau, stand diesmal ein Referent zur Verfügung, der den gesamten Freistaat im Blick hat und deshalb auch zur aktuellen Borkenkäfer-Problematik sehr viel Expertise beisteuern konnte.

Im Augenblick, so Dischner, seien die Schäden nirgends so schlimm wie im nordwestlichen Frankenwald. Deshalb haben die Bayerischen Staatsforsten ihre Kräfte im äußersten Norden des Freistaats zusammengezogen, um die befallenen Bäume so schnell wie möglich aus dem Wald zu bekommen.

Auf ganz Bayern betrachtet seien die Waldschäden durch Trockenheit und Schädlinge in diesem Jahr eher rückläufig. Dischner rechnet deshalb in den nächsten Jahren mit einer deutlichen Erholung. Selbst in den ausgesprochen schwierigen letzten drei Jahren, in denen der Holzeinschlag Rekordwerte erreichte, sei bei den Waldflächen im Freistaat kein Substanzverlust festszustellen gewesen.

Ein kurzes Video von der Veranstaltung finden Sie auf der Seite Medien.

Niemand müsse Bedenken haben, dass für künftige Biomasseprojekte nicht mehr genügend Energieholz zur Verfügung stehe, so Dischner. Ganz im Gegenteil: Besonders in Oberfranken hätten die Staatsforsten großes Interesse, das hier eingeschlagene Holz auch regional zu verwerten. Derzeit fließe ein großer Teil aus Oberfranken in andere Regioen ab, deshalb stünden die Bayerischen Staatsforsten neuen Biomasseprojekten sehr aufgeschlossen gegenüber.

Die Energieagentur Norbayern betonte bei dem Treffen noch einmal die Rolle der Kommunen: Gerade für das Gelingen der Wärmewende, also den möglichst schnellen Umstieg auf Erneuerbare Energieträger beim Heizen, brauche es kommunale Initiativen für Biomasse- und Nahwärmeprojekte. Derzeit lohnt sich der Umstieg aufgrund des starken Preisanstiegs bei fossilen Energieträgern mehr den je. Deshalb könne es auch Sinn machen, liegengebliebene Projekte aus den vergangenen Jahren neu aufzugreifen. Die Förderkulisse ist im Augenblick nicht nur für die Planung, sondern auch auch für die Umsetzung ausgesprochen günstig.

Bei einem anschließenden Rundgang durch das Staffelsteiner Biomasseheizwerk konnten die Teilnehmer eine der größeren Anlagen in der Region in Augenschein nehmen. Mit 30 Tonnen Hackschnitzel pro Tag werden von hier aus nicht nur die Therme und mehrere andere Gebäude im Umkreis beheizt, sondern auch ein Stromgenerator mit einer Leistung von mehr als 400 kW angetrieben.

Hier die Präsentationen zum Download:

Ein herzlicher Dank geht an die Freiwillige Feuerwehr Bad Staffelstein, die uns ihren Schulungsraum zur Verfügung stellte!