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Nachlese NT10 - Wind und Wärme

Bei unserem 10. Netzwerktreffen in Mitwitz standen vor allem die Themen Windkraft und Wärme im Mittelpunkt.

Johannes Schnabel vom Windrad-Hersteller ENERCON in Hof stellte die enorme technische Entwicklung in der Branche während der letzten Jahre vor. Die Leistungsfähigkeit einer aktuellen Anlage der Leistungsklasse 5, 6 oder 7 Megawatt sei kaum noch zu vergleichen mit einer 10 oder 15 Jahre alten Anlage. Mit einer Gesamthöhe von fast 250 und einem Rotordurchmesser von 160 Metern könne schon eine Anlage neuerer Bauart pro Jahr rund 15-20 Gigawattstunden Strom erzeugen - zum Beispiel an einem Binnenstandort in Oberfranken. Damit sei die Entwicklung aber noch nicht am Ende, so Schnabel. Schon heute werde bei verschiedenen Herstellern an noch leistungsfähigeren Maschinen geforscht.

Manuela Endres von der Energieagentur Nordbayern stellte im Anschluss einige wichtige Änderungen in der Förderkulisse des Bundes vor. Sie betreffen die die Kommunale Wärmeplanung und den Bau von Wärmenetzen. Zunächst hat der Bund im Sommer die lange erwartete "Bundesförderung effiziente Wärmenetze" (BEW) vorgelegt. Über dieses beim BAFA angesiedelte Programm wird in Zukunft Neu-, Aus- und Umbau von Wärmenetzen laufen. Die BEW fördert nicht nur die Umsetzung, sondern auch Machbarkeitsstudien im Vorfeld, stellt allerdings hohe Anforderungen und ist für kleinere Netze mit weniger als 16 Anschlussnehmern nicht geeignet.

Mit einem neuen Förderschwerpunkt über die Kommunalrichtlinie fördert der Bund seit November auch die kommunale Wärmeplanung. Bis zum Jahresende 2023 gilt für finanzschwache Kommunen sogar ein Fördersatz von bis zu 100 Prozent. Mit einer Wärmeplanung schaffen Kommunen die nötigen Grundlagen für den Bau und Ausbau von Wärmenetzen. Sie sind ein unverzichtbares Instrument, um die Wärmewende wirksam zu beschleunigen. Vor dem Hintergrund, dass eine Wärmeplanung für alle Kommunen bald verpflichtend werden dürfte (in Baden-Württemberg zum Beispiel ist sie es schon), sind bayerische Kommunen gut beraten, die hohen Fördersätze zu nutzen und den Förderantrag zügig zu stellen.

Im Anschluss besichtigten wir die Heizzentrale des Mitwitzer Nahwärmenetzes. Mit einer Trassenlänge von mehr als 8 Kilometern und über 120 Anschlussnehmern ist es das größte bürgerschaftlich getragene Netz in Nordostbayern. Nun gibt es bereits konkrete Pläne, weitere Gebäude anzuschließen und den Wärmeabsatz durch die Nachverdichtung weiter zu erhöhen.

  
 
 
  

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